Rennsteig 2001 „Unternehmen Rennsteig“ oder lieber doch „Unternehmen Wahnsinn“? (begleitender Bericht einer „nur“ begleitenden Person) |
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Ich muß zugeben, daß ich mich köstlich amüsierte, als Achim irgendwann letzten Herbst mit der Hiobsbotschaft kam, er habe bei running-pur einen Freistart für den Rennsteiglauf 2001 gewonnen. „Selber schuld“ und „das hast Du nun davon“ waren Sprüche, die mir in den Sinn kamen (und wahrscheinlich auch über die Lippen, so genau ist das nicht überliefert). Und die allgemeine Heiterkeit kannte kaum Grenzen, als an Silvester unsere Lauftrefffreundin Uli spontan „Wie? An einem Tag?“ rief, als sie von Achims Plänen erfuhr. Aber nun ist das neue Jahrtausend schon ein paar Wochen alt und Achims Training hat längst begonnen. Im Moment (Ende Februar) machen wir relativ viele Läufe gemeinsam, weil wir uns parallel auf den Paris-Marathon im April vorbereiten – für mich eine echte läuferische und mentale Herausforderung, für Achim wird der, da wir zusammen laufen wollen, ein weiteres 42 km-Rennsteig-Vorbereitungsläufchen werden. Die Pension in Eisenach ist gebucht, die Pferdchen unter meiner Cabrio-Motorhaube scharren ob der angekündigten schönen Landschaft rund um den Rennsteig schon schnaubend mit den Hufen – und außer auf gutes Wetter zu hoffen, kann ich im Moment sonst eigentlich nichts machen. Einzig zu staunen und mich zu wundern bleibt mir – wundern über den sich immer weiter entwickelnden sportlichen Ehrgeiz (incl. zurückgelegter Trainingskilometer), den ich schon aus Tonis Berichten zum Swiss Jura Marathon und Biel kenne und den ich jetzt quasi am praktischen Beispiel verfolgen kann. Wenn wir über den Rennsteiglauf reden, drehen sich unsere Gespräche im Moment eigentlich eher um einen Punkt: „Haferschleim oder nicht Haferschleim – das ist hier die Frage“. Ich bin ja der Meinung, daß der dazu gehört. Wer schon diesen Lauf durchsteht, sollte auch den berühmt-berüchtigten Haferschleim zu sich nehmen – aber ich habe auch gut reden und lachen – ich werde meinen Picknickkorb voller Leckereien im Auto mitnehmen :-) Inzwischen ist Ostern.. und Paris seit einer Woche Geschichte. Achim hat sein Trainingsläufchen durch die Straßen der frz. Hauptstadt in 4:37 h absolvieren müssen - nach seinem 50er eine Woche vorher der zweite richtig lange Rennsteigvorbereitungslauf. Während ich meine Muskeln, Knochen und Erkältung pflege, geht's bei ihm schon wieder munter weiter. Morgen (Ostersonntag) kann ich endlich mal ausschlafen, während Achim den schwindelnden Höhen in Thüringen auch von Weitem seinen Tribut zollen muß: ihn wird der Wecker unerbittlich zum Feldbergtraining aus dem warmen Bett treiben.
20. Mai 2001: Die Aufregung und Achims Mammut-Trainingsprogramm der letzten Monate haben sich gelohnt: er hat den Lauf gut überstanden und sogar heute noch den Ausflug auf die Wartburg mit vielen Treppen und Anstiegen verkraftet (dort oben erkannte man die Finisher von gestern übrigens am entsprechenden T-Shirt und/oder etwas eirigen Laufstil auf den Treppen). Aber von vorn - hier ist mein Rennsteigbericht aus Supporter-Sicht: |
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